Wissenswertes zum Emser Wald
Das eidgenössische Waldgesetz definiert die drei Hauptfunktionen des Waldes:

  • Erholungsfunktion: Der Wald soll natürliche Lebensgemeinschaft bleiben und uns Erholungsraum bieten
  • Nutzfunktion: Der Wald soll uns mit Holz versorgen
  • Schutzfunktion: Der Wald soll uns vor Naturgefahren schützen


Schutzwald Domat/Ems
Auch der Emser Wald erfüllt all diese Funktionen: Die Wälder in der Valaulta (Dreibündenstein) sind Schutzwald für Siedlung, Kantonsstrasse und RhB. Die Bestockungen der Tumas, auf Ils Aults oder der Schafweide dienen als Erholungswälder.

Mit 1'200 ha ist etwa die Hälfte des Gemeindeterritoriums mit Wald bedeckt. Dazu kommen noch 135 ha Alpwald auf Ranasca (Gemeinde Pigniu). Auf dem Gemeindeterritorium besteht dieser Wald zu 96% aus Nadelbäumen (Fichte 54%, Tanne 22%, Lärche 11%, Föhre 9%) und zu 4% aus Laubbäumen (Buche 3%; übrige Laubbäume 1%).

Der Holzvorrat beträgt rund 306'000 m3 oder 326 m3/ha und der Holzzuwachs rund 5.3 m3/ha pro Jahr. Die Holznutzung (Hiebsatz) beläuft sich auf rund 5'000 m3 pro Jahr.

Der Emser Wald gehört standortbedingt zu den produktivsten Wäldern im Kanton. Der grösste Teil des Waldes ist aber nordexponiert und weist aufgrund der ungünstigen Licht- und Wärmeverhältnisse erschwerte Verjüngungsbedingungen auf. Ein Fünftel der produktiven Waldfläche besteht aus pflegeintensivem Jungwald. Die topografischen Verhältnisse sind schwierig.

Naturereignisse werden dann zu Naturgefahren, wenn menschliche Werte bedroht sind. Folgende Naturgefahren haben in der Vergangenheit in Domat/Ems zu Schäden geführt:

  • Lawinen
  • Steinschlag
  • Rutschungen
  • Überschwemmungen/Murgänge

Die Hauptgefahr geht in Domat/Ems von Rutschungen und Murgängen aus:
Im November 2002 haben Murgänge und Wassermassen zu grossen Schäden im Gewerbegebiet Isla und teilweise auch im östlichen Wohngebiet von Domat/Ems geführt.
In den Jahren 2013/2014 beschäftigen wiederholte Murgänge mit riesigen Mengen an Rüfematerial die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinde.

Privatwaldbetreuung
Die Pflege der privaten Wälder ist wichtig. Die Privatwaldeigentümer unterstützen damit den öffentlichen Wald in seinen Aufgaben. Bei der kostenintensiven Jungwaldpflege im Schutzwald leisten Kanton und Bund finanzielle Unterstützung.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne der Leiter des Forst- und Werkbetrieb.

Waldwege
Waldwege sind eine unerlässliche Grundlage für alle mit der Nutzung und Pflege des Waldes verbundenen Transportvorgänge. Waldstrassen dienen aber auch weiteren Zwecken wie der Zufahrt zu Alpen, zu Naherholungsgebieten und in unserer Gemeinde insbesondere auch zu den zahlreichen Maiensässen.

Die Benützung der Waldwege kann durch Holzschläge oder Bauarbeiten eingeschränkt bzw. verunmöglicht sein. Nach Möglichkeiten werden die Arbeiten so organisiert, dass die Wege am Morgen und am Abend sowie am Wochenende befahrbar sind. Dies ist allerdings nicht immer möglich.

Eine Strassensperre kann auch aus Sicherheitsgründen (z.B. bei Steinschlag- oder Rutschgefahr) notwendig werden.

Der motorisierte Verkehr ist von Gesetzes wegen in einem Reglement definiert.

Naturschutzaufgaben
Naturschutzaufgaben beanspruchen die Forst- und Werkgruppe immer stärker.

Zum Beispiel die Tumas: Sie bilden ein Sonderwaldreservat, welches eine besondere Bewirtschaftung braucht, um die Biodiversität zu erhalten resp. zu erhöhen.

Auch die zahlreichen Hecken in der Gemeinde Domat/Ems erfüllen eine wichtige Aufgabe z.B. als Zufluchtsort für Kleintiere sowie Vögel und müssen laufend speziell gepflegt werden.

In den letzten Jahren ist ein Biotop-Verbundnetz mit vielen Feuchtbiotopen angelegt worden. Um deren Fortbestand zu sichern, braucht es den Einsatz der Forst- und Werkgruppe.

Als zusätzliche Herausforderung für die Forst- und Werkgruppe ist in den letzten Jahren die zeitintensive Bekämpfung der invasiven Pflanzen (Neophyten) dazugekommen.

Neophyten

Kommunale Ansprechperson für invasive Neophyten (KAFIN)
Leiter Forst- und Werkbetrieb, Tel. 081 650 39 12

Was sind Neophyten?
Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die nach der Entdeckung Amerikas von anderen Kontinenten oder Regionen in unsere Breitengrade eingeführt wurden. Die meisten dieser Pflanzen sind geschätzte Neuankömmlinge und bereichern die hiesige Flora. Einige breiten sich jedoch rasant aus, verdrängen einheimische Pflanzenarten und gefährden so das Ökosystem. Solche Pflanzen werden als «invasive Neophyten» bezeichnet.

Rund 10% der gebietsfremden Pflanzen in der Schweiz verhalten sind invasiv.

Weshalb müssen invasive Neophyten bekämpft werden?
Nebst der Bedrohung für die Biodiversität können manche invasiven Neophyten wie der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) oder das Aufrechte Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) für Mensch und Tier eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr darstellen. Allgemein können invasive Neophyten Ernteausfälle bewirken und Bahngleise oder Flussufer destabilisieren. 

Weitere Informationen erhalten Sie beim Amt für Natur und Umwelt.

Dokumente

Name
Gesuchsformular jagdliche Einrichtungen 2022 (PDF, 1.13 MB) Download 0 Gesuchsformular jagdliche Einrichtungen 2022
Richtlinien jagdliche Einrichtungen 2022 (PDF, 153.71 kB) Download 1 Richtlinien jagdliche Einrichtungen 2022
Neophytenkonzept Domat/Ems (PDF, 2.05 MB) Download 2 Neophytenkonzept Domat/Ems
Plan Einsatzflächen Neophyten (PDF, 12.3 MB) Download 3 Plan Einsatzflächen Neophyten
Infoblatt Holznutzung (PDF, 537.93 kB) Download 4 Infoblatt Holznutzung
Schutzwald Ems (PDF, 2.96 MB) Download 5 Schutzwald Ems